Handspindel

Dealgan – Schottische Spindel

[Werbung] Es ist immer wieder faszinierend wie viele unterschiedliche Arten von Spindeln sich auf der ganzen Welt entwickelt haben. Eine besondere Sorte möchte ich euch in einem Video vorstellen: die Dealgan.

Dealgan ist im Prinzip das schottische bzw. gaelische Wort für Spindel**. Gesprochen wird es /dyall‘-ug-an/* oder /dʲaLagan/** – je nach dem, welches gälische Wörterbuch man fragt, bzw. wie alt dieses ist.
Mein Versuch die Aussprache im Video wieder zu geben ist wahrsheinlich ziemlich kläglich, aber ich habs versucht!

Das interessante an einer Dealgan ist ihre Form und ihr Aufbau. Im Gegensatz zu den meisten Fallspindeln, die wir kennen, gibt es nicht die Unterscheidung zwischen Spindelstab und Wirtel. Sie ist aus einem Stück gefärtig und die Verdickung nach unten hin sorgt für den Kreiseleffekt, den wir brauchen, um spinnen zu können.

Darüber hinaus wird auf der Dealgan ein Knäuel gewickelt, wie mit einem Wickeldorn. Dieses kann man, auch dank der Form der Spindel, nach dem Spinnen einfach abnehmen und leicht verzwirnen.

Mittlerweile habe schon einige Handdrechsler die Dealgan in ihr Programm aufgenommen. So werden nach und nach immer mehr interessante Spindeltypen wieder auferweckt, das finde ich sehr schön. Meine Spindel stammt von Wollschaaarf-Wolle und mehr. Ich habe aber auch bei Peter Locke von Wolle-Online schon welche gesehen.

*Quelle: „A pronouncing Gaelic dictionary:..“ von Neil M´Alpine, 5. Edition von 1866.
https://archive.org/stream/pronouncinggaeli00maca/pronouncinggaeli00maca_djvu.txt

**Quelle: LearnGalic.scot Web-Wörterbuch
https://learngaelic.scot/dictionary/index.jsp?abairt=Dealgan&slang=both&wholeword=true

  1. Astrid Krämer

    Liebe Chanti,

    herzlichen Dank für dieses schöne Video.

    Dealgans sind geniale Spindeln und vor allem – je nach Länge – ideal, um sie in der hinteren Jeanstasche mitzunehmen. Sie verzeihen bei nicht allzu hartem Untergrund auch mal einen Sturz… meine geht gern mit mir und den Hunden spazieren, und da kann das durchaus mal vorkommen :-).

    Nach meiner Erfahrung sind sie für sehr feine Fädchen weniger geeignet, aber bei normaler wpi perfekt. Schöner sind diejenigen, die oben einen Knopf oder zumindest eine Rille haben. Ganz ohne diese Zutat werden auch zwei Halbschläge gern mal locker.

  2. Typischer Fehler: Spinnen ohne Rocken. Spindeln ohne oder mit kleinem Wirtel wurden/werden traditionell mit Rocken und suspended gesponnen.

    • Stimmt! Da gebe ich dir absolut Recht. Rocken werde ich noch Mal an anderer Stelle thematisieren. Das Thema finden die meisten modernen Spinnerinnen ja eher uninteressant.

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