Projekte

Groovy Spinalong und Knitalong

In der chantimanou Ravelry-Gruppe hat Suzane Zauberglöckchen zu einer Spinn- und Strickschnitzeljagd aufgerufen.  Die Idee in ihrer Gruppe war zusammen auf der Grundlage des Groovy-Schals von JumperCablesKnitting eine Weste zu stricken, wie es Bettina getan hat.

In der chantimanou-Gruppe wird aber natürlich nicht nur gestrickt, sondern vor allem auch gesponnen. Für den Schal braucht es ca. 200 gr. Garn. Insgesamt zumindest 700m. Weil es für die Weste noch mehr bräuchte, haben wir uns überlegt erst Mal die kleinere Hürde zu nehmen und auf den Schal hin zu arbeiten. Es ist ein wirklich schönes und sehr einfach zu strickendes Muster. Ich freue mich schon sehr drauf!

Groovy (Lace or Sock Weight)
Copyright: Annie Lee
(Ravelry-Link)

Also habe ich mich letzte Woche schon ans Werk gemacht. Man weiß ja nie. Ich kann nie gut lange im Voraus planen und deshalb dachte ich mir „was du heute kannst besorgen…“ und suchte mir ein paar Batts aus Schurwolle vom Finkhof aus, die schon viel zu lange im Regal lagen.

213-215 (1)216-218Die ersten Proben wollten mir allerdings gar nicht gefallen. Die kardierte Finkhofwolle ist super für luftige Streichgarne und kuschlig warm ist sie noch dazu. Aber ich wollte sie dünn und fein und musste etwas kämpfen. Den ersten Versuch habe ich zweifach verzwirnt, was mir dann erst recht nicht gefiel. Wenn das Garn schon nicht ganz gleichmäßig wird, dann will ich zumindest einen einigermaßen geordneten Farbverlauf. Also habe ich es dann noch Mal mit Navajo-Zwirn versucht.

Natürlich war das dreifach verzwirnte Garn dann viel zu dick, also versuchte ich dünner zu spinnen. Der erste Eindruck schien eigentlich gut. Auch wenn es ein Kampf war die kleinen Knötchen und Hübbelchen raus zu fischen.

So arbeitete ich mich also sehr langsam, aber sicher vorwärts. Erst mit der Handspindel und später mit dem Spinnrad. Zwischendurch halb am Verzweifeln, aber fest entschlossen weiter zu machen. Selbst beim Verzwirnen ging es mir eigentlich noch ganz gut. Bis es dann…ja, bis es dann ganz fertig war und ich mir dachte „Das wird im Leben nicht reichen!“

Also badete ich, lies trocknen und zählte heute Morgen die Fäden. 275m Lauflänge auf ca. 230 gr.
Was? Aber ich habe doch soooo fein gesponnen und mir soooolche Mühe gegeben. Wie gemein! Das Garn ist schön, es ist warm und fällt großartig.

2013-05-22 09.00.43Aber es ist eben auch hubbelig und ungleichmäßig und vor allen Dingen nicht lang genug. Sicher könnte ich einen kleineren Schal stricken. Ich könnte auch noch ein Garn spinnen und kombinieren. Aber ich muss ehrlich gestehen, da kommt die kleine Perfektionistin heraus, die irgendwo in meinem tiefsten Inneren schlummert und sich die meiste Zeit extrem bedeckt hält. Und sie befielt mir ein neues Garn zu spinnen, weil sie weiß, dass ich weiß, dass dieses Garn einfach nicht das ist, was ich mir für den Schal vorgestellt habe. Und ich gehorche…

Aus diesem Garn wird sicher auch noch etwas Schönes! Irgendwann. Aber für das Groovy-Tuch werde ich ein neues Garn spinnen und es wird irgendwas feines sein. Bluefaced Leicester? Habe ich erst gestern gefärbt… Na, mal sehen.

Erst mal werde ich in den nächsten Tagen noch mehr färben, denn es muss dringend ganz viel neue Wolle in den Shop und die FiberClub-Mitglieder wollen ja auch Anfang Juni ihre ersten Päckchen bekommen.

Geht es euch denn auch manchmal so, dass ihr euch ein Projekt vornehmt und auf halber Strecke merkt, dass es irgendwie in die falsche Richtung geht? Oder euch einfach umentscheidet, etwas ändert? Oder einfach das Interesse verliert?

  1. Barbara

    Hallo Chanti,
    ja, das kenne ich auch, dass ein Projekt ganz und gar in die falsche Richtung läuft. Hab mir vor längerem eine Wolle von Noro (Flowerbed) besorgt, aus der ich ursprünglich einen Sciarpone stricken wollte (den Schal mit Ärmeln). Als ich schon einen Großteil gestrickt hatte und in mal anprobiert habe, hab ich festgestellt, dass er mir nicht gefällt.
    Also nochmal Wolle gekauft, da es sonst nicht gereicht hätte, und eine Jacke gestrickt (mit 6-er Nadeln). Als die Jacke fertig war, sie hatte eigentlich ein schönes Maschenbild, und ich sie anprobiert habe, hat sie mir vom Sitz her nicht gefallen. Also hab ich alles wieder aufgetrennt und die Wolle für den Moment auf die Seite gelegt.
    Ich muss nochmal in aller Ruhe drüber nachdenken, wie ich die Jacke stricke. In jedem Fall mit dünneren Nadeln. 🙂
    Da aber einige andere Projekte (z.B. Geburtstagsgeschenke und Wolle, die versponnen werden will und wird 😉 ) grad fertig werden müssen, werd ich mir mit der weiteren Planung Zeit lassen. Die Wolle war zu teuer, als dass ich irgendetwas hinschludere.
    Aber ist es nicht grad auch das Salz in der Suppe, ein Projekt so lang zu verändern, bis es wirklich passt? 😀
    Ich freu mich in jedem Fall schon drauf, die Wolle nochmal in die Hand zu nehmen und ein Lieblingsstück daraus zu stricken. 😀
    Ich finde aber, dass das nicht nur etwas mit Perfektionismus zu tun hat, wenn man etwas so lange verändert, bis es wirklich passt.
    In jedem Fall wünsch ich Dir viel Freude dabei, nochmals eine Wolle zu spinnen, die Dir 100%ig für den Schal gefällt. 😀
    Liebe Grüße
    Barbara

  2. Hallo Chanti!
    Schade das die LL des Garnes nicht reicht. Die Farben sind nämlich sehr schön.
    Am Bild schaut das Garn gar nicht so dick aus.
    Aber bei der LL habe ich mich auch schon oft getäuscht.
    Überhaupt wenn ich Navajo gesponnen habe. Da verschätze ich mich auch sehr oft dann 😉
    Während dem Stricken ist mir eine „Umänderung“ des Projektes noch nicht passiert.
    Höchstens bei den ersten paar Reihen von Socken wo ich merkte das Muster geht unter zB.
    Aber beim Spinnen hatte ich das schon öfters. Da dachte ich diese Wolle ist perfekt für das und das Projekt. Fertig gesponnen „passte“ es aber nicht mehr dazu sondern es sollte ganz was anderes draus werden.
    Viel Spaß beim neuen Faden spinnen 😉
    Ich freue mich schon auf die Bilder!

  3. Das Garn ist super geworden und bestimmt findet es irgendwann seine Bestimmung. Glaub mir du bist nicht allein mit diesen Erfahrungen, mein Männe bewundert mich immer für meine Geduld, nur weil ich mit Kleinigkeiten nicht zufrieden bin und Pläne und Projekte verwerfe oder ändere.
    Dir gutes Gelingen
    Sheepy

  4. Hallo Chanti,

    das kenne ich nur zu gut 🙂 Ich habe mich auch schon ein paar Mal richtig getäuscht in meiner Lauflänge und das, obwohl ich super dünn gesponnen habe. Aber durch das Navajo-Zwirnen geht halt einiges verloren. Auch habe ich einige Garne, dann immer zur Seite gelegt, weil es einfach noch nicht Zeit war sie zu verstricken. Ich glaube ja, dass es zu jedem Garn einen passenden Zeitpunkt gibt, an dem es verstrickt werden soll und dann weiss man auch genau, was draus wird und wie es aussehen soll 🙂
    Auch für dein Garn kommt dieser Zeitpunkt noch!
    Und viel Spass und gutes Gelingen für die nächsten Fäden 🙂

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