Weben

Zeit zum Weben

Wie die Zeit verfliegt, ist mir im Moment unbegreiflich. Ich habe das Gefühl sie fliegt an mir vorbei. Ich kann ihr richtigehend dabei zu schauen. Aber ist auch mal nett. Verkehrte Welt so zu sagen, sonst muss die Zeit immer schauen, dass sie mit mir mithalten kann 😉

Quatsch beiseite. Hier türmt sich gerade die Arbeit und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll! Ich habe schon vor über eine Woche eine Video gedreht, dass ich noch nicht bearbeitet habe. Deshalb ist es auch noch nicht online. Kommt aber sicher in ein paar Tagen. Vor über eine Woche ist auch neue Wolle angekommen, die gefärbt werden will. Und ich will auch färben. Ich habe auch schon so lange nicht mehr gefärbt! Aber ich komm einfach nicht dazu. Hoffentlich wird es nächste Woche besser.Auch Blogposts waren seit über einer Woche sehr selten. Gleich Gründe. Ich habe Ideen und Projekte, so ist es nicht. Aber die Planung hat in den letzten 14 Tagen einfach nicht migemacht. Die Eröffnung der Werkstatt wird verlege und ach ja, schreiben wollte ich ja auch noch – irgendwann.
Dann war Karneval…
Dann ist ständig irgendwer krank…
Im Büro ist auch viel los (ich habe ja auch schon noch einen festen Job)…
Und darüber hinaus bin ich ja auch noch so schnreklich anspruchsvoll und brauch immer mal Zeit für mich. Zur Inspiration, Meditation und so… 😉

Da hab ich mir neulich dann doch mal 2 Stündchen geklaut, um wieder auf die Spur zu kommen und hab mich im Weben geübt. Ich habe Gefallen daran gefunden und etwas darüber recherchiert wie wohl früher gewebt wurde oder andernorts. Besonders fasziniert haben mich die Hüftwebgeräte der Lateinamerikaner, die wohl auch in Thailand noch lange verwendet wurden. Schon fand ich die Homepage http://backstrapweaving.wordpress.com. Und so habe ich mir mit meinem Schulwebrahmen einen Gurt gewebt und mich dann man am Wegen mit einem Hüftgurt versucht.

Meine ersten Versuche waren Bescheiden und vor allem musste ich schnell feststellen, dass man bei dieser Webtechnik offensichtlich keine Schafwolle als Ketten verwenden kann. Erst habe ich es mit gekaufter Sockenwolle versucht, dann mit handgesponnenen Garnen. Dafür habe ich extra alle möglichen Reste gewickelt…

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… und immer wieder kurze Ketten geschert

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… um das ganze dann aufzubauen, den Kamm anzusetzen – was bei dieser Technik etwas länger dauert

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… und dann zu bemerken, dass es einfach nicht funktioniert. Denn selbst wenn ich für den Kamm der aus Fäden besteht, Baumwolle oder Seide verwende, sorgt die Reibung bei Bewegung desselben dafür, dass die Wolle fusselt und anfilzt. Das ist sehr schwierig zu beschreiben. Je nach Garn funktioniert es zwei oder dreimal die Kettengruppen zu trennen, bevor die Fäden so miteinander verfusselt und verklebt sind, dass nichts mehr geht.

Also habe ich meinen zum Glück vorhandenen Vorrat an gekauften Baumwollgarnen angebrochen. Wer mich kennt, weiß dass ich Baumwolle bisher eigentlich eher abgelehnt habe. Vor allem weil ich sie nicht stricken mag. Das könnte sich jetzt ändern. Soooo schlimm scheint Bauwolle gar nicht zu sein. *hüstel*

Der Vorteil an diesen ganzen Experimenten war nun, dass ich in kürzester Zeit sehr viel Übung im Scherren der Kette, Anlegen des Kamms, aber auch den ersten Webzügen hatte. Hab das ja immer und immer wieder gemacht. Nun ist es beim Hüftweben so, dass die Kette eigentlich die Farbe bzw. den Farbverlauf, das Muster, was auch immer, vorgibt. Im Gegensatz zum Schulwebrahmen, bei dem am Ende die Schussfäden eher sichtbar sind.

Also habe ich mich mal für etwas grüne Baumwolle raus gesucht und ein weißes handgesponnenes Wollgarn als Schußfaden. Und siehe da, das ganze macht sogar richtig Spass.

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Und innerhalb von kürzester Zeit habe ich ein 60cm langes und 8cm breites Band gewebt, das mir als mein Lehrlingsstück schon seeehr gut gefällt.

2013-02-15 11.38.09Das unheimlich praktische an dieser Methode finde ich mal wieder die Einfachheit des Materials. Das ist wahrscheinlich das gleiche, das mich auch an der Handspindel fasziniert. Ich brauche keine teuren, hochwertig konstruierten und gebauten Geräte, sondern in diesem Fall ein paar Stocke, Bretter und Bänder, die dafür sorgen, dass das ganze auch noch Platz sparend und sehr portabel ist.

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Ich glaube, ich habe eine neue Leidenschaft 😉 Auch wenn nie etwas übers Spinnen gehen wird. Aber das Textilhandwerk ist so vielseitig und interessant, da werde ich sicher immer wieder was neues finden.

Aber keine Angst. Langsam ordnet sich hier auch wieder alles und dann gibts auch wieder neue Wolle im Shop und neue Spinn-Tutorials auf YouTube.

Es grüßt euch ganz herzlich
eure Chanti

  1. Hi Chanti!
    Oh – das kenn ich auch!
    Man hat 1000 Ideen im Kopf und keine Zeit oder zu wenig Zeit um alles umzusetzen so wie man gerne möchte 😉
    Weben wird nie meins werden 😉
    Obwohl mir gewebte Stücke sehr gefallen und auch das fertige Stück oft sehr weich finde bzw. fällt es sehr gut. Ganz anders als gestrickte Sachen.
    Deinen Gürtel finde ich übrigens sehr schön 😉

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